Mobilitätskonzept für neuen Stadteil Berlins - 4.000 neue Wohnungen

In drei intensiv vor- und nachbereiteten und von MOND moderierten wie impulsierten Workshops mit Bauherrn, Entwickler, Architekturbüro CKSA sowie zahlreichen Fachplanern wurde eine Erstkonzeption für die Mobilitätsangebote sowie die Infrastrukturbedarfe erarbeitet. Zentrale Elemente sind Quartiersgaragen und ÖPNV-Ersatzverkehre und Social Mobility Hubs.

Die Ausgangssituation: 4.000 neue Wohnungen
»verkehrlich nicht ausreichend erschlossen«

Das Gelände „Alte Schäferei“ ist für die zukünftig geplanten Nutzungen und die künftige Bewohnerschaft verkehrlich nicht ausreichend erschlossen. Im Zuge der städtebaulichen Entwicklung ist das Areal somit aus verkehrlicher Sicht neu zu planen, wobei die Belange aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, Fuß- und Radverkehr, öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) und motorisierter Individualverkehr (MIV), zu berücksichtigen sind.

Ein attraktiver ÖPNV soll zukünftig ein wichtiger Baustein sein, um den Umweltverbund zu stärken und den MIV-Anteil der zukünftigen Bewohnerschaft des Plangebiets zu minimieren. Die Plangebiete müssen vollständig erschlossen sein, d. h. jeder der zukünftigen Baublöcke muss gemäß Nahverkehrsplan des Landes Berlin innerhalb eines Erschließungsradius von 300 m zur nächsten ÖPNV-Haltestelle liegen. Hierfür muss ein möglichst attraktives ÖPNV-Angebot mit folgenden Grundbausteinen eingerichtet werden: Realisierung der zwei neuen S-Bahnhaltepunkte Bucher Straße und Schönerlinder Straße, Verlängerung der Straßenbahnlinie 50 Richtung Norden bis zur S-Bahnstrecke S8, perspektivisch darüber hinaus bis zum geplanten Gewerbegebiet „Buchholz-Nord“ und eine Feinerschließung des Plangebiets durch Busverkehr.

Die „Alte Schäferei“ soll bevorzugt als autoarmes Wohnquartier realisiert werden. Auch dafür ist die Gewährleistung einer optimalen ÖPNV-Erschließung Voraussetzung. Für autoarme Wohnquartiere gelten spezifische Randbedingungen, welche bei der städtebaulichen und verkehrlichen Entwicklung des Quartiers auch weiterhin berücksichtigt werden müssen:
Vorrang für Fuß- und Radverkehr im gesamten Quartier, durch eindeutige Wegehierarchie, flächendeckende Verkehrsberuhigung, barrierefreie Wegeverbindungen, Reduzierung der Flächen für fließenden und ruhenden MIV auf das erforderliche Minimum.

Eine autoarme Quartierscharakteristik wird auch durch einen reduzierten Stellplatzschlüssels unterstützt. Durch die Randbedingungen könnte davon auszugegangen werden, dass der Anteil autofreier Haushalte deutlich erhöht ist. Die räumliche Trennung von Wohnort und Stellplatz ist ein Element eines autoarmen Quartiers. Ziel ist eine zentrale Anordnung von Stellplätzen in Form von Quartiersgaragen.

Infolge des zu erwartenden höheren Fahrradnutzung wird ein höherer Fahrradstellplatzschlüssel und natürlich die Berücksichtigung des Flächenbedarfs von Lastenräder und Fahrradanhänger empfohlen.

Mit der Parkraumkonzeption im Plangebiet soll auch ein Ausschluss alternativer Parkangebote im öffentlichen Straßenraums des Neubauquartiers und eine konsequente Bewirtschaftung des öffentlichen Parkraums im benachbarten Umfeld verbunden werden.

Die in der Rahmenplanung untersuchten Erschließungen und Verkehrsführungen sind erste planerische Überlegungen. Für die Planung und den Ausbau des ÖPNV, des Radverkehrs und des übergeordneten Straßennetzes ist die Senatsverwaltung für Umwelt, Verbraucher und Klimaschutz zuständig. Sie wurde durch die Ämterbeteiligung in die Rahmenplanung einbezogen und wird das auch im weiteren Planungsprozess sein.

Quelle: https://www.berlin.de/ba-pankow/politik-und-verwaltung/aemter/stadtentwicklungsamt/stadtplanung/artikel.1134934.php



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